Spieltagsrückschau

SC Neheim – FSV Gerlingen 4:1  (1:0); Bericht: Stephan Schwenke.

Böiger Wind empfing die Zuschauer im Neheimer Binnerfeldstadion, wo das erste Westfalenligaspiel des Jahres 2020 für den FSV stattfand. Wer sich noch erinnern kann: Auf dem benachbarten Rasenplatz trat der FSV in den 1990er Jahren in der Landesligasaison an und gewann durch ein Tor von Jürgen Pechmann überraschend mit 1:0. Ein gutes Ohmen?

Zumindest standen die Vorzeichen nicht gut, denn der personelle Situation war aufgrund der vielen Ausfälle angespannt. So musste Trainer Breuer mit Florian Brüser und Hendrik Boßert zwei wichtige Stützen in der Abwehr ersetzen, in Sturm und Mittelfeld fielen Pascal Stahl und Lukas Rademacher aus. So nahmen vier Spieler unsere Zweiten auf der Ersatzbank Platz.

Das Spiel auf dem arg ramponierten Kunstrasenplatz entwickelte sich zu einer Lotterie, denn immer wieder wehten kräftige Böen über den Platz und machten den Spielaufbau schwierig. Lange Bälle waren kein probates Mittel und so musste man es mit Kurzpassspiel probieren. Die Gastgeber, die zunächst mit dem Wind im Rücken antraten, kamen damit zu Beginn deutlich besser zurecht und drückten den FSV in die Abwehr. Zum Glück gerieten aber die Abschlüsse zu ungenau und wurden oftmals „vom Winde verweht.“ Helfen musste dann einen Standardsituation. Nach einer Ecke setzte ein Neheimer den Ball an den Pfosten und Drall und Wind drehten ihn hinter die Linie (30.). Pech! Auf unserer Seite wäre der sicher wieder rausgesprungen….

Aber egal, die Biebergelf ließ sich davon nicht beirren und hatte nur wenig später durch einen Kopfball von Max Humberg die große Chance zum Ausgleich. Doch der Keeper der Gastgeber konnten durch einen guten Reflex den Einschlag noch verhindern und so seiner Mannschaft die knappe, aber nicht unverdienten Pausenführung sichern.

Nach dem Seitenwechsel spielte nun der FSV mit dem Wind und war deutlich aktiver als in den ersten 45 Minuten. Ein Tor wollte aber nicht fallen. Der SC nutzte dann in der 63. Minute einen Unachtsamkeit in der Gerlinger Abwehr und kam zum 2:0. Dieser Gegentreffer ließ den Elan der Gerlinger etwas erlahmen. Mit einem Doppelwechsel (Philipp Bredebach und Yasuhiro Suzuki für David Ohm und Matthias Beckmann) versuchte Trainer Breuer nochmal neuen Schwung in die Partie zu bringen. Und gerade Philipp Bredebach sorgte über die rechte Seite für die eine oder andere gefährliche Flanke. Der FSV hatte sich gerade etwas berappelt, da schlug es hinten wieder ein. Nach einem Steilpass in die Schnittstelle der Abwehr waren zwei Akteure des SC frei vor dem Tor und es stand 3:0 (76.).

Wars das? Nein, denn der FSV schlug in Person von Marcel Laube, der eine Bredebachflanke nur eine Minute später zum 1:3 nutzte (77.). Und nur wenig später war es erneut Marcel Laube, der die große Chance zum Anschlusstreffer hatte. Nach feinem Pass im Strafraum verlud er erst zwei Gegenspieler, setzte den Ball aber an die Latte. Der Nachschuss ging dann über ebendiese ins Toraus (83.). Schade!

Neheim machte es dann besser und schlug in der 90. Minute nochmal zu. 4:1, Ende. Nicht zu holen gab es gegen einen deutlich cleveren Gegner. Am kommenden Wochenende steht dann das Nachholspiel gegen Wiemelhausen auf dem Programm.

Aufstellung: Sauermann – Basoglu (M. Niederschlag), C. Brüser, Humberg, Beckmann (Suzuki) – Ohm (Bredebach), Schuchert (Quast), Zimmermann, Scheppe, Busenius – Laube